Test-Kategorie
HPLC
Detektion
Fluoreszenz
Elution
isokratisch
Packungsgröße
100 Tests
Probenmatrix und -volumen
Plasma | 20 µl |
Serum | 20 µl |
Urin | 20 µl |
In den letzten Jahren wurde die schädliche Wirkung von Lipidperoxidationsprodukten intensiv untersucht. Diese entstehen wenn freie Radikale die körpereigenen Schutzmechanismen überwinden und mit ungesättigten Fettsäuren reagieren. Die Reaktion mit aktivierten Sauerstoffspezies führt zur Bildung von Lipidhydroperoxiden (primäre Lipidperoxidationsprodukte), welche zu den sekundären Lipidperoxidationsprodukten wie Alkanen (z. B. Ethan und Pentan), aliphatischen Aldehyden (Hexanal), sowie ungesättigten Aldehyden (z. B. Malondialdehyd [MDA] und 4-Hydroxynonenal [4-HNE]) weiterreagieren. Primäre und sekundäre Lipidperoxidationsprodukte wirken auf eine Vielzahl von Molekülen, die für eine ungestörte Zellfunktion notwendig sind. So können Lipidhydroperoxide relativ leicht die Zellkernmembran durchdringen und Reaktionen mit Nukleinsäuren des Zellkerns eingehen. Proteine können direkt an ihren Thiolgruppen angegriffen werden, so dass sich ihre Stereochemie und damit ihre Funktion ändern kann. Außerdem führen Lipidhydroperoxide zu einer elementaren Störung der chemischen und physikalischen Eigenschaften der Zellmembranen. Die Membranfluidität nimmt ab und die Rigidität zu. Die Barrierenfunktion der Membranen ist gestört und es kommt zum Verlust intrazellulären Kaliums sowie von intrazellulären Enzymen. Wenn hiervon Erythrozyten betroffen sind, kommt es zur Hämolyse. Das dabei freigesetzte Hämoglobin kann erneut zur Initiierung oder Propagierung einer Lipidperoxidation führen. Sekundäre Lipidperoxidationsprodukte wie MDA oder 4-HNE können ebenfalls mit der DNA reagieren, vor allem mit den Basen Guanin und Adenin. Auch diese Veränderungen der DNA führen zu fehlerhaften Transkriptionen und damit zu veränderten Genprodukten. In Proteinen können durch MDA Peptidbindungen aufgespalten werden. Aldehyde reagieren mit Aminogruppen von Proteinen unter Bildung von Schiff-Basen, wodurch die Funktion des Proteins elementar gestört werden kann. Alle diese beschriebenen toxischen Eigenschaften oxidierter Fettsäuren werden in der Pathogenese vieler Erkrankungen und Organfunktionsstörungen diskutiert. Besonders zu nennen sind hier Atherosklerose, Tumorerkrankungen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sowie der Reperfusionsschaden eines Organes nach Ischämie.